Wolfgang Mück: Auf den Spuren einer Koryphäe. Die Bauwerke des Architekten Fritz Mayer (1889 – 1964) im Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim

 

Leonhard Friedrich „Fritz“ Mayer wurde 1889 in (Bad) Windsheim geboren. Nach einer Ausbildung zum Steinmetz und Bildhauer und dem Besuch der Bauschulen in Aschaffenburg und Nürnberg machte er sich in der Konsolidierungsphase der Weimarer Republik als freischaffender Architekt in Nürnberg selbständig. Rasch avancierte er zu einem erfolgreichen Architekten der Neuen Moderne und des Heimatschutzstils.  Bereits Ende der 1920er Jahre zählte der erfolgreiche Baumeister zur kulturellen Elite Nürnbergs. In kongenialer Zusammenarbeit mit seinem Sohn Walter Mayer prägte er in der zweiten Lebenshälfte die Nachkriegsarchitektur der  Frankenmetropole. Wichtigstes und zugleich umstrittenstes Bauwerk: das Pellerhaus am Egidienberg.

 

Die Bauwerke des Architekten Fritz Mayer (1889-1964)

Jetzt erhältlich in unserem Shop

 

Kriegerdenkmäler, Profan- und Sakralbauten

Wichtige Zeugnisse seiner charakteristischen Architektursprache  finden sich auch im Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim. Zu seinen frühen Werken zählen Entwürfe für Kriegerdenkmäler in Burgbernheim und Bad Windsheim, Uffenheim und Neustadt.

Zu seinem wohl bekanntesten Profanwerk in Neustadt zählt, neben dem wiederaufgebauten und völlig umgestalteten Rathaus, das Sparkassengebäude von 1935/36, das zu einem Modell für eine künftige, geschichtsbezogene Sparkassen-Architektur in Franken werden sollte. In Bad Windsheim sorgte das Pastorius- Schulgebäude für wahre Lobeshymnen.

Fritz Mayer galt ebenso als Pionier des modernen  Kirchenbaus. Er schuf ab den 1920er Jahren zahlreiche funktionale und kostenorientierte Sakralbauten, nicht nur im Raum Nürnberg, auch in Ober- und Westmittelfranken, beispielsweise in Bad Windsheim, Markt Erlbach und Wilhermsdorf.

 

Ein vergessener Baumeister?

Das Wirken des erfolgreichen Architekten in unserer Region wurde bisher kaum gewürdigt, obwohl seine Bauten bis heute durch ihre harmonischen Proportionen und eine in sich ruhende Formgebung überzeugen. Aber warum? War Mayer zu bescheiden? Hätte die Realisierung seiner Pläne für eine Nürnberger Stadthalle hier etwas ändern können? Oder lag es doch nur an dem doch recht undankbaren Namen „Mayer“?

Fest steht, dass sein vielleicht unspektakuläres, aber doch zielgerichtetes Schaffen, das mit seinen qualitätsvollen Bauten stets auf eine positive Veränderung des Gegenwärtigen hingearbeitet hat, mehr Aufmerksamkeit und auch Respekt verdient.

 

Auf den Spuren einer Koryphäe – Die Bauwerke des Architekten Fritz Mayer (1889 – 1964) im Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim (Heft 13 der Miszellen zur Geschichte der Stadt Neustadt an der Aisch), Wolfgang Mück, erschienen im Verlag PH.C.W. SCHMIDT, Neustadt an der Aisch, ISBN 978-3-87707-270-7, Ladenpreis 14,90 €.