Nach Erscheinen seines liebevoll recherchierten Buches „Prinzessin zwischen den Welten“ über Charlotta Sophia Elisabetha, Pfalzgräfin bei Rhein, Herzogin in Bayern und Gräfin zu Veldenz und Sponheim, hat Helmut Wörner mit seinen Forschungen nicht aufgehört. Seine neueste Arbeit befasst sich allerdings mit einem völlig neuen Sujet – der Stadtkirche Langenburg. War Helmut Wörner ursprünglich auf den Spuren des Malers Joachim Georg Creuzfelder, so weckte der unter anderem durch ebenjenen Maler im 17. Jahrhundert gestaltete Innenraum der Kirche zunehmend das Interesse des Autors.

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Baugeschichte ist Stadtgeschichte

Helmut Wörner zeichnet die Entwicklung der Kirche von einer einfachen Kapelle mit Reliquienschrein zu einer Wallfahrtskapelle bis hin zur Residenzkirche der Grafen von Hohenlohe nach. Dabei wird wie nebenbei die Stadtgeschichte sichtbar – etwa die wirtschaftliche Bedeutung der Wallfahrt für die Gemeinde Langenburg oder auch die enge Bindung an die Grafenfamilie von Hohenlohe. Weitere Hinweise auf die städtische Geschichte können gegeben werden, wenn man sich mit den Bauphasen, den unterschiedlichen Künstlern oder der Nutzung der Kirche, etwa bei Begräbnisriten, befasst.

Die Stadtkirche als ein Raum für die städtische Gemeinschaft

Neben Gottesdiensten und christlichen Feiern war die Kirche auch für andere städtische Aufgaben relevant, etwa die Verlesung herrschaftlicher Dekrete oder die Lagerung und Ausgabe von Nahrungsmitteln. Ebenso hat sie eine repräsentative Funktion für die Herrschaft innerhalb des städtischen Lebens. Die unterschiedlichen Funktionen dieses Gemeinschaftsraums finden sich auch im Innenraum der Kirche wieder und werden in Helmut Wörners Buch anhand der Einrichtungselemente der Kirche dargelegt. Sich die einzelnen Elemente der inneren Gestaltung anzuschauen bedeutet, mehr zu erfahren über die Nutzung und Bedeutung der Kirche ebenso wie über deren Entwicklung über die Zeit.

Ein neuer Blick auf eine alte Kirche

Die Ausführungen und Erläuterungen zur Kirche und ihrer facettenreichen Geschichte werden untermalt von Abbildungen von Heiligenbildern, Details aus der Gestaltung des Innenraums und historischen Dokumenten, die weiterhin erhalten sind. So wird Geschichte nicht nur erzählt, sondern darstellbar. Ein Besuch der Kirche selbst lohnt sich sicher trotzdem und lässt, mit neuem Wissen versehen, ganz neue Blickwinkel auf das „alte Gemäuer“ zu. So lässt sich die Stadtkirche ganz neu schätzen lernen.

Helmut Wörner: „Stadtkirche Langenburg – Forschungen zu Bau und Ausstattung im 17. Jahrhundert mit Vor- und Nachgeschichte im Überblick “ ist unter der ISBN 978-3-87707-337-7 erschienen im Verlag PH. C. W. SCHMIDT aus Neustadt an der Aisch, der Ladenpreis beträgt 14,80 €.