Lutz W. Hiller: Der Steckdosenmusiker. Vom Schallplattenunterhalter zum DJ – das Muggen geht weiter!

 

„Steckdosenmusiker“ – so wurden zu DDR-Zeiten die DJs von manchen Musikern genannt. Zu Unrecht. Denn um in der ehemaligen DDR DJ zu werden, eine staatliche Spielerlaubnis zu erhalten, musste ein Auswahlverfahren durchlaufen werden, beginnend mit einem Eignungsgespräch zu Kulturtheorie, Musiktheorie und einem praktischen Teil, gefolgt von einem Lehrgang und schließlich der Einstufung. „Muggen“ will also gelernt sein. Oder wollte – damals, vor der Wende.

 

Der Steckdosenmusiker

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Die Wende – politisch, persönlich, technisch

Die sogenannte Wende war nicht allein eine politische Wende für die beiden deutschen Staaten, sondern auch, oder vor allem, eine Wende in den Leben der Menschen, besonders in der ehemaligen DDR: Wohnungswechsel, Jobwechsel, Musikwechsel. Althergebrachtes stieß auf neue Möglichkeiten, aber gleich geblieben war eines: der Anspruch, „gute“ Musik zu machen zum Unterhalten, Bespaßen, Tanzen. Dabei gab es auch eine technische Wende, Schallplatten wurden von Kassetten abgelöst, Kassetten von CDs und diese schließlich durch Rechner. Die Auswahl an Titel ist heute enorm – was den Beruf des „Steckdosenmusikers“ nicht unbedingt leichter macht, denn nun gilt es, aus der riesigen Auswahl den Musikgeschmack des Publikums zu treffen.

 

Lutz W. Hiller

Lutz W. Hiller in seinem Element als DJ

Muggen – und sonst?

Lutz Hiller ist nicht nur DJ, er war beziehungsweise ist auch Werbefuzzi, Holzwurm (vom Baumstamm zum Ruhestands-Engel) und Vermieter eines Hauses am Pool. Aber das „Muggen“ steht für ihn immer an erster Stelle. Als einer der dienstältesten Leipziger DJs organisiert er immer noch Feten, Mugger-Treffs, Weihnachtsmärkte … und mehr.

 

Vom Schallplattenunterhalter zum Steckdosenmusiker

Bereits sein erstes Buch, „Der Schallplattenunterhalter“, ist im Verlag PH.C.W. Schmidt erschienen. Hier werden Lutz Hillers Jahre als DJ in der ehemaligen DDR in den Jahren 1971 bis 1989 erzählt. Der „Steckdosenmusiker“ beginnt mit seiner Flucht in den Westen, mit den Problemen, dort Fuß zu fassen, sich vom SPU zum DJ zu entwickeln, ohne dabei den Spaß am „Muggen“ zu verlieren.

 

Lutz W. Hiller: „Der Steckdosenmusiker. Vom Schallplattenunterhalter zum DJ – das Muggen geht weiter!“, erschienen im Verlag PH.C.W. Schmidt, ISBN 978-3-87707-257-8, Ladenpreis 14,90 €.