Lothar Hiemeyer: Geschichte der alten Brauereien, Felsenkeller und Mälzereien in Gunzenhausen. Eine Zeitreise durch Jahrhunderte

Nicht länger existierenden Brauereien, Gastwirtschaften und Felsenkellern galt das Interesse von Lothar Hiemeyers Großvater – selbst Bierbrauer und Mälzer in Gunzenhausen –, und dieses Wissen hat er an seinen Enkel weitergegeben. So begann der, die Geschichte des traditionsreichen Braugewerbes und der dazugehörigen Mälzereien und Felsenkeller zu erforschen, um in einer Zeit, in der vieles verloren geht, die Vergangenheit zumindest in Teilen zu bewahren.

 

Geschichte der alten Brauereien, Felsenkeller und Mälzereien in Gunzenhausen

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Bierbrauen – ein jahrhundertealtes Gewerbe

Brauereien, Felsenkeller und Mälzereien blicken in Gunzenhausen auf eine lange Geschichte zurück und sind seit Jahrhunderten fester Bestandteil der Stadt. Bereits im Jahr 1469 wurde erstmals im Stadtrechnungsbuch ein „Ungelt“ erwähnt, das die Bierbrauer Behem, Kun und Schreiner entrichteten. Auch wenn Hinweise aus dieser Zeit nicht sehr zahlreich vorhanden sind, so kann man doch sagen, dass das gewerbliche Bierbrauen in Gunzenhausen bereits im 15. Jahrhundert begonnen hat und bis in die heutige Zeit andauert.

 

Braustätten, Mälzereien und Felsenkeller im Lauf der Jahrhunderte

Lothar Hiemeyer unterteilt sein Werk in drei große Abschnitte und konzentriert sich zunächst auf die Bierbrauer. Nach einem Abriss zur Geschichte der Braustätten in der Stadt wird detailliert die Entwicklung von zwölf Brauereien beschrieben.

Im zweiten Abschnitt des Buches geht es um die Felsen- und Sommerkeller, die erstmals Ende des 15. Jahrhunderts an den Hängen des Burgstallwaldes in den Sandstein getrieben wurden. Die Keller ermöglichten eine konstante Lagerung des Bieres bei 8 Grad Celsius – im Sommer wie im Winter. Einem umfangreichen Kapitel zur Entstehung, Entwicklung und heutigen Nutzung der Keller wird jedem der 22 Keller rund um den Burgstallwald und unterhalb des Reutbergs ein eigenes Kapitel gewidmet.

Anschließend geht der Autor auf die Mälzereien und den überaus aufwändigen Prozess des Mälzens ein. Während anfangs viele Brauer das für den Brauvorgang benötigte Malz selbst produzierten, entwickelte sich das Mälzen im 19. Jahrhundert durch neue technische Errungenschaften zu einer eigenen Industrie. Auch in Gunzenhausen entstanden Malzfabriken.

 

Lokale Biergeschichte

Eine chronologische Übersicht der jeweils ersten urkundlichen Erwähnungen der Braustätten, Gasthöfe und Gastwirtschaften schließt das höchst informative und detailreiche Buch ab.
Entstanden ist ein opulentes, knapp 400 Seiten starkes Werk, das mit einer Vielzahl von Fotografien, Plänen und Dokumenten die Geschichte der Gunzenhauser Brauereien erlebbar macht.

Ein weiterer Band über die Gastwirtschaften und Herbergen in der Stadt ist bereits in Vorbereitung und wird voraussichtlich noch diesen Sommer erscheinen.

 

Lothar Hiemeyer: Geschichte der alten Brauereien, Felsenkeller und Mälzereien in Gunzenhausen – Eine Zeitreise durch Jahrhunderte (Band 1), erschienen im Verlag PH.C.W. SCHMIDT aus Neustadt an der Aisch, ISBN 978-3-87707- 253-0, Ladenpreis 39,00 €.