Blätter für fränkische Familienkunde Band 40 (2017), hg. von der Gesellschaft für Familienforschung in Franken e.V., Neustadt an der Aisch 2017, ISBN 978-3-929865-71-4.

 

Auswanderung, Waffenlobby und ein Signatursystem für das Familienarchiv

 

Auswanderung aus Österreich? Waffenlobby in Nürnberg? Eigentumsdelikte und „Fahndunglisten“ oder Steckbriefe gesuchter Krimineller? – Zwölf Aufsätze und fünf Buchbesprechungen spannen wie immer einen äußerst facettenreichen Bogen zwischen fränkischen Familien und –geschichten sämtlicher Regionen und Epochen.

In „Konfession und Machtpolitik…“ behandelt Gustav Reingrabner die Ursachen der Auswanderung von Protestanten im 16. bis 18. Jahrhundert – für alle Zeitgenossen angesichts aktueller politischer Verhältnisse zunächst eher überraschend, diese Migration aus Österreich (!). Uwe Hitz befasst sich in seinem Beitrag mit dem Büchsenschießen in Nürnberg 1485…“, Hans-Dietrich Lemmel mit den „Frey…“, der Familie von Albrecht Dürers Schwiegervater.

Blätter für Fränkische Familienkunde 2016

Es folgt als sechster Teil von Andreas Hammers Aufsatzserie „Schulmeister im ehemaligen markgräflichen Dekanat Langenzenn“ der Beitrag zur Pfarrei Vach und anschließend aus gleicher Feder „Büttnermeister im Oberamt Cadolzburg“. Die jüdische Familie des Bamberger Arztes Adalbert Friedrich Marcus ist Thema in „Globale Vermittler und religiöse Grenzgänger…“ von Michaela Schmölz-Häberlein, „Zur Apothekengeschichte von Königsberg in Bayern“ hingegen forschte und schreibt Helmut Helbich, zu erstaunlich detailliert verfassten „Gauner- und Diebeslisten aus dem Franken des 18. Jahrhunderts…“ am Beispiel einer Nürnberger Liste von 1724 sehr ausführlich und erkenntnisreich Marina Heller.

Ein „Steuerregister des Klosters St. Klara in Hof aus dem Jahre 1547“ wird von Jürgen Korn transkribiert und kommentiert, das 1641 datierte „Testament des Hofer Bürgers und Maurers Hannß Breij“ von Leo Hartung. Dem Selber Pfarrer „Johann Phillipp Beyerlein (1748–1810)…“ ist die Abhandlung von Peter Engel gewidmet, während Tobias Bauer – sehr zum praktischen Nutzen jedes interessierten Lesers – Kenntnisse zum „Aufbau eines Signatursystems für ein Familienarchiv“ vermittelt.