Blickwechsel: Kirchner–Picasso, Porträt und Figur in Papierarbeiten zweier Meister, Ausstellungskatalog, hg. vom KirchnerHAUS Museum Aschaffenburg e.V. durch Brigitte Schad, Aschaffenburg 2019, ISBN 978-3-96049-065-4.

 

Hommage an Ernst Ludwig Kirchner: Der KirchnerHAUS Verein in Aschaffenburg.

Wussten Sie, dass einer der berühmtesten deutschen Expressionisten, der Maler Ernst Ludwig Kirchner, aus Aschaffenburg stammte? Dort wurde 2011 der Verein KirchnerHAUS ins Leben gerufen, um den Künstler auch vor Ort zu würdigen und eine geeignete Nutzung des frisch sanierten Geburtshauses zu gewährleisten. Kirchner war darin, gegenüber dem fast zeitgleich errichteten Gebäude des damaligen Bayerisch-Preußischen Grenzbahnhofs, am 6. Mai 1880 zur Welt gekommen. In der früheren Wohnung der Familie entstand 2013 ein Dokumentationsraum zu Kirchners Kindheit und Jugend. Dieser wurde Anfang 2014 um weitere Räume im Erdgeschoss für Ausstellungen, Vorträge und Veranstaltungen ergänzt und nennt sich seit 2017 „KirchnerHAUS Museum“.

Blickwechsel Kirchner-Picasso. Porträt und Figur in Papierarbeiten zweier Meister

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Kirchner und Picasso: Zeit- und Leidensgenossen in der Epoche von Nationalsozialismus und Spanischem Bürgerkrieg.

Aber was hat der lange in Paris und Südfrankreich lebende Katalane Picasso eigentlich mit dem in Dresden, Berlin, München und später dem schweizerischen Davos arbeitenden, fast gleichaltrigen Kirchner zu tun? Dass sich beide als „Sezessionisten“ und „Avantgardisten“ vom damals traditionellen akademischen Kunstschaffen lösten, dürfte bekannt sein, ob in der „Blauen“ und „Rosa Periode“ oder im „Kubismus“ hier oder als Mitglied der Gruppe „Brücke“ und „Expressionist“ dort – oder auch beide in Auseinandersetzung mit dem „Blauen Reiter“. Beide galten im Dritten Reich als „entartet“ und verfemt. Und beide haben die Kunst um die wohl umfangreichsten druckgrafischen Nachlässe bereichert und mehr Holzschnitte, Radierungen oder Lithographien (neben Zeichnungen und Aquarellen) hinterlassen als die meisten ihrer Zeitgenossen. Aber kreuzten sich ihre Wege jemals? Gibt es auch im Werk Gemeinsamkeiten oder Gegensätze? Wie haben sie aus so unterschiedlichen, ja konträren Lebenswelten und wechselnden Positionen heraus den Menschen betrachtet und jeweils in Porträt und Figur zu Papier gebracht? Dies alles hat man sich in Aschaffenburg gefragt.

Aschaffenburg und das Projekt „KirchnerHAUS“. Eine Kurze Einführung.

Da hift das vielgeschmähte, aber doch für schnelle Information brauchbare  „WIKIPEDIA“ weiter!

Die Ausstellung in Aschaffenburg

Entstanden ist daraus eine wunderbar erhellende Ausstellung über zwei ganz Große der klassischen Moderne und Kunstgeschichte. Der lohnende „Blickwechsel“ wurde am 15. November eröffnet und ist noch bis 1. März 2020 im KirchnerHAUS Museum Aschaffenburg in der Ludwigstraße 19 zu sehen, Öffnungszeiten: Di. 14:00–17:00 Uhr, Mi. 16:00–19:00 Uhr, Do., Fr., Sa.14:00–17:00 Uhr und So. 11:00–17:00 Uhr.