Hiromi Abe-Kosaka: „‘Außenpolitik‘ in der Reichsstadt Nürnberg im 15. Jahrhundert. Korrespondenz und Gesandtschaften des Nürnberger Rates (= Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte, Band 79)
Viele deutsche Städte erlebten im Spätmittelalter eine Blütezeit – so auch Nürnberg, das als Reichsstadt zu den wenigen Städten gehörte, die von überregionaler Bedeutung waren. Als zweitgrößte Stadt nach Köln galt sie als wirtschaftliches, kulturelles und auch politisches Zentrum, war nicht nur eine Fernhandelsstadt, sondern gleichzeitig auch ein bedeutender Industrieplatz. Politisch gewann es durch die einberufenen Reichstage im 15. Jahrhundert noch mehr an Bedeutung.
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Die „Rote Reihe“ der Nürnberger Werkstücke
Wie der Nürnberger Rat dazu beigetragen hat, diesen politischen Aufstieg Nürnbergs zu stützen, ist Thema der neuen Nürnberger Werkstücke. Die sogenannte „Rote Reihe“ des Stadtarchivs Nürnberg, die jungen Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit bietet, ihre Dissertationen zu veröffentlichen, bietet mit Band 79 einen guten Überblick über die „Außenpolitik“ Nürnbergs im 15. Jahrhundert.
Briefe und Gesandtschaften als Instrumente guter Außenpolitik
Instrumente dieser „Außenpolitik“ waren hauptsächlich Briefe und Gesandtschaften, mit deren Hilfe die Kontakte zu den benachbarten Herrschaften gepflegt wurden, zum König, zu benachbarten Fürsten, den Bischöfen von Bamberg und Würzburg und zu den zollerischen Markgrafen.
Die Dichte der Korrespondenz und der Gesandtschaften lassen Rückschlüsse auf politische Konfliktsituationen und versuchte Lösungsansätze zu; im Zentrum immer der Nürnberger Rat, bei dem die Korrespondenz zusammenlief. Er traf die Entscheidung, ob als Kommunikationsmittel die Schriftform, also Briefe, oder aber die persönliche Ebene einer Gesandtschaft gewählt wurde – abhängig vom Verhandlungspartner und dem Inhalt der zu korrespondierenden Angelegenheit.
Gut gepflegte Außenbeziehungen als Garanten politischen Erfolges
Ziel war immer, die Interessen der Nürnberger Bürger zu schützen und Konflikten vorzubeugen oder aber bereits bestehende Konflikte aus der Welt zu schaffen.
So hat die gute Außenpolitik des Nürnberger Rates nicht unwesentlich zu Blüte Nürnbergs im 15. Jahrhundert beigetragen. Die Dissertation von Dr. Hiromi Abe-Kosaka, die für ihre Arbeit in erster Linie unveröffentlichte Quellen in Archiven herangezogen hat, zeigt dies auf knapp 1000 Seiten umfassend auf.
Hiromi Abe-Kosaka: „Außenpolitik in der Reichsstadt Nürnberg im 15. Jahrhundert. Korrespondenz und Gesandtschaften des Nürnberger Rates“ (= Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte, Band 79), erschienen im Verlag PH.C.W. Schmidt, Neustadt an der Aisch, ISBN 978-3-87707-203-5, Ladenpreis 47,00 €.