Konfessionskultur – Pietismus – Erweckungsbewegung

76,00 

fadengehefteter Festeinband mit rundem Rücken
Format 17 cm x 24 cm
788 Seiten
24 teils farbige Abbildungen sowie drei Karten

  • Autor Vorname: Johannes
  • Autor Nachname: Moosdiele-Hitzler
  • ISBN-Code: 978-3-940803-18-4
  • Auflage: 1. Auflage
  • Erscheinungsjahr: 2019

Lieferzeit: 3 - 5 Werktage

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Beschreibung

Die Ritterherrschaft Bächingen zwischen „lutherischem Spanien“ und „schwäbischem Rom“

Woher kommen konfessionelle Identitäten, und warum sind sie bis heute mancherorts stärker spürbar als anderswo? Was veranlasste die Menschen auf dem Land, pietistische Frömmigkeit anzunehmen?

Von diesen Grundfragen ausgehend widmet sich das vorliegende Buch am Beispiel der schwäbischen Ritterherrschaft Bächingen an der Brenz erstmals der Wechselwirkung zwischen Konfessionalität und historischem Raum. Unmittelbar an einer Hauptreibungsfläche des Konfessionskonflikts im Alten Reich und nach 1805 in der bayerischen Diaspora gelegen, gingen hier protestantisches Bekennertum, der Pietismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen und die Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts ineinander über. Durch religiöse wie soziokulturelle Abgrenzung von den umgebenden Territorien entwickelte sich die Herrschaft über Jahrhunderte zu einem Mikrokosmos mit einer ganz eigenen konfessionellen Kultur, deren Impulse – etwa in Gestalt von religiös motivierten Auswanderungsschüben nach Amerika (1751) und Bessarabien (1821) – wiederholt dessen enge Grenzen sprengten und langfristig wirksam blieben. Herzogin Franziska von Württemberg, die Bächingen 1790 bis 1811 als Privatgut besaß, trug als prominenteste Pietistin ihrer Zeit nicht unwesentlich dazu bei.

Unter Anwendung des neuen Forschungskonzepts „Konfessionskultur“ schlägt der Autor die Brücke von der klassischen Pietismus- und Konfessionalisierungsforschung zur gerade erst im Aufkommen begriffenen Kultur- und Sozialgeschichte von Konfessionalität. Durch ihren Reichtum an neuen Quellen bietet seine mikrohistorische Studie authentische und detaillierte Einblicke in die Lebenswelt eines stark konfessionalisierten dörflichen Milieus bei gleichzeitiger enger Verquickung mit der elitären, urban und akademisch geprägten Hofkultur der lokalen Obrigkeit. Zugleich stellt sie einen vielfach anschlussfähigen Beitrag zur Kultur-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des deutschen Südwestens dar, insbesondere zur Geschichte des reichsritterschaftlichen Adels, seiner Güter und Untertanen, zur Migrationsforschung und zur Biografie Franziska von Hohenheims.

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