Dieter Jötten und Heidemarie Jötten (geb. von Elmpt): Zur Geschichte des niederrheinischen Adelsgeschlechts von Elmpt

 

Die Familie derer von Elmpt, sie stammt aus der niederrheinischen Gemeinde Elmpt, reicht nachweislich bis ins Mittelalter zurück. Von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1203 bis in die Gegenwart ist sie Teil der deutschen Geschichte – aber nicht nur der deutschen. Einige der Spuren, die diese Familie im Lauf der Jahrhunderte hierzulande und an anderen Orten in Europa hinterlassen hat, verfolgen Dieter Jötten und Heidemarie Jötten (geb. von Elmpt) in ihrem neu erschienenen Buch „Zur Geschichte des niederrheinischen Adelsgeschlechtes von Elmpt“.

 

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Junker, Ritter, Edelherren

Der in bisherigen Beiträgen zur Familiengeschichte wenig beschriebenen Zeit vom 13. bis zum 15. Jahrhundert wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die familiären Linien werden bis in jene Zeit zurückverfolgt, und es werden die unterschiedlichen Beziehungen derer von Elmpt zu den Fürsten ihrer Zeit angesprochen, soweit die historischen Quellen Licht darauf werfen.

Auch von Ländereien und baulichen Zeugnissen der Adelsfamilie ist die Rede, etwa dem Gut Ophoven, das im Jahr 1326 als Lehen an Diedrich von Elmpt ging. Dort befand sich in vergangener Zeit eine Motte, die frühe, hölzerne Form der mittelalterlichen Burg, jedoch ist diese heute nicht mehr erhalten, lediglich eine Mühle, die Teil des einstigen Anwesens war, ist noch zu sehen.

Ebenfalls interessant sind die Verbindungen derer von Elmpt ins heutige Estland. Diese reichen ins 14. Jahrhundert zurück, als der Deutsche Ritterorden im Baltikum einen Ordensstaat begründete. Wilhelm II von Elmpt beteiligte sich als Ritter an diesen Bestrebungen. Er und seine Söhne erhielten im Lauf der Zeit einige Güter in der baltischen Region, unter anderem auf der Insel Oesel, die heute den Namen Saaremaa trägt. Im Dom von Tallinn finden sich heute noch Epitaphen von Nachkommen aus diesen Familienzweigen.

 

Die außergewöhnliche Karriere des Johann Martin von Elmpt

Eine spannende Figur aus der Familiengeschichte wird genauer betrachtet: Johann Martin von Elmpt, der im 18. Jahrhundert lebte. Er war das sechste Kind seiner Eltern und hatte daher nur wenig erbliches Vermögen in Aussicht. Er wählte eine militärische Laufbahn und diente zunächst in der französischen, später dann in der russischen Armee, in der er sehr erfolgreich war und schnell aufsteigen konnte. Unter anderem diente er während der Herrschaft von Zarin Katharina II., der Großen, als Generalquartiermeister, und wurde in dieser Zeit für seine Verdienste mit Orden geehrt. Allerdings geriet er offenbar gelegentlich wegen Meinungsverschiedenheiten mit der Kaiserin aneinander, wie einige Briefe belegen. Ungewöhnlich ist, dass Johann Martin von Elmpt trotz der Tatsache, dass er zeit seines Lebens in russischen Diensten stand, auch von deutscher Seite beachtliche Ehrungen erhielt, darunter den Titel eines Reichsgrafen und verschiedene Besitztümer.

 

Ursprünge in England

Auch wenn die Familie von Elmpt erst im Jahr 1203 erwähnt ist, lassen Überlegungen zur Herkunft des Namens „Elmpt“ möglicherweise Rückschlüsse auf noch frühere Jahrhunderte zu. Der Name „Elmpt“ ist in Deutschland ohne wirkliche Parallelen, aber für das frühmittelalterliche England ist ein keltisches Königreich Elmete bezeugt. Elmete ist der ursprüngliche Name der Familie. Denkbar ist daher, dass der Name derer von Elmpt auf eine ursprünglich keltische Herkunft ihrer Familie und ihres Ortes hinweist.

Insgesamt eröffnet die Geschichte des Adelsgeschlechtes von Elmpt einen interessanten Blick in historische Zeiten und zeigt die weitreichenden Verbindungen zwischen Deutschland und Europa auf, die schon in vergangenen Jahrhunderten existierten.

 

Dieter Jötten und Heidemarie Jötten (geb. von Elmpt): Zur Geschichte des niederrheinischen Adelsgeschlechts von Elmpt, erschienen im Verlag P.H.CW. SCHMIDT aus Neustadt an der Aisch, ISBN 978-3-87707-291-2, Ladenpreis 24,90 €.