Constantin Groth, Wilhelm Löffelholz (1424–1475), Patrizisches Leben und politisches Handeln im Nürnberg des 15. Jahrhunderts (= Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte Bd. 76, Schriftenreihe des Stadtarchivs Nürnberg, hg. von Michael Diefenbacher), Neustadt an der Aisch 2017, ISBN 978-3-87707-116-8. (= zugleich Dissertation Würzburg 2014)

 

Wilhelm Löffelholz (1424 – 1475)

Das Nürnberger Patriziat

Als „politische und gesellschaftliche Führungsschicht der Stadt Nürnberg“ stand das Nürnberger Patriziat schon immer im Fokus der Forschungen zur Nürnberger Stadtgeschichte.

Der „Historische Profi“ wird sich hier der Rezeption der zahlreichen Detailstudien widmen. Der Einsteiger tut gut daran sich im „Historischen Lexikon Bayerns“ anhand des Artikels von M. Diefenbacher dem Thema zu nähern. Vielleicht erwecken ja kryptische Begriffe wie „Tanzstatut von 1521“ oder die Geschlechternamen derer von Oelhafen, Imhoff, Waldstromer, Peller und anderen das Interesse des Laien in die Tiefen der Nürnberger Stadtgeschichte einzutauchen.

 

 

Die Löffelholz

 

Die vorliegende Biographie zeigt den aus wohlhabendem Bamberger Geschlecht stammenden Wilhelm Löffelholz zunächst im Kreis seiner Familie (Kap. II). Die Hussitenkriege und ihre Folgen hatten diese nach Nürnberg geführt, wo Wilhelms Leben nicht zuletzt durch günstige Eheverbindungen erst mit der reichen, angesehenen Ratsherrentochter Kunigunde Paumgartner und nach deren Tod mit Barbara Hirschvogel in vielversprechende Bahnen gelenkt wurde.

Dem jungen Kaufmann eröffneten sich durch neu gewonnene und erworbene Geschäftsbeziehungen Wohlstand und ausgezeichnete Karrierechancen (Kap. III). Wie er diese zu nutzen verstand, zeigen die Kapitel zu seiner Rolle im süddeutschen Städtekrieg (Kap. IV) ebenso wie, sehr ausführlich, als Mitglied des Inneren Rates in der reichsstädtischen Politik und Diplomatie (Kap. V).Dass Löffelholz selbst nicht einer alteingesessenen Nürnberger Patrizierfamilie entstammte, sollte seinem Aufstieg letztlich aber doch noch Grenzen setzen.

„Mikrohistorisch“ nennt der Autor seinen methodischen Ansatz und Anspruch, mit dem er eine Analyse zeittypischer Phänomene nürnbergisch-patrizischer Prägung ebenso wagt wie eine solche als individuell identifizierter, persönlicher Charakteristika – um sie am Ende gewinnbringend wieder zu einem biographischen Gesamtbild zusammenzufügen.

Der gut 500 Seiten starken Publikation sind ein Bildanhang mit 17 Abbildungen, Quellen- und Literaturverzeichnissen und einem Orts- und Personenregister angefügt.

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