Wolframs-Eschenbach in Franken

Der Ritter Wolfram von Eschenbach oder der Deutsche Orden, das fällt einem zu Wolframs-Eschenbach ein. Wer aber in die Tiefe gehen will, detaillierte Informationen über die Häuser dieser fränkischen Kleinstadt und deren Besitzer sucht, der ist richtig bei Oskar Geidners Häusergeschichte.

Titelbild des Buches zeigt eine historische Karte von Wolframs-Eschenbach

Oskar Geidner, Wolframs-Eschenbach

Das Häuserbuch

Oskar Geidner, Wolframs-Eschenbach, Die Bürger und ihre Bauten, Häusergeschichte 1423 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur Fränkischen Familiengeschichte, hg. von der Gesellschaft für Familienforschung in Franken, Bd. 30), Nürnberg 2015.

Einem knappen, einleitenden Überblick über die Literatur- und Quellenlage (S. 10-12) folgt ein Abriss zur Ortsgeschichte. Er reicht von den frühesten Siedlungsfunden über die mittelalterliche Überlieferung hin zur Deutschordenszeit und die neuere Geschichte und enthält auch eine Auflistung sämtlicher Eschenbacher Amts- und Würdenträger (S. 13-82). Eine eigene Abhandlung von Florian Geidner (S. 83-106) ist den Herren von Eschenbach gewidmet.

Auf über 650 Seiten folgt nun die eigentliche, akribisch recherchierte Häusergeschichte. Sie ist alphabetisch nach Straßenbezeichnungen geordnet, von der Adolph-Kolping-Gasse 1 bis zur Zufuhrstraße 3 (S. 109-776). Die Einträge selbst beginnen jeweils mit einer den Quellen entnommenen Beschreibung, der eine kurze Zusammenfassung der Baugeschichte und gegebenenfalls auch nachweisbare „Zugehörungen“, „Abgaben und Dienste“ sowie hin und wieder unter „Sonstiges“ weitere bemerkenswerte Angaben folgen. Im Anschluss sind in chronologischer Folge die Eigentümer der Anwesen aufgeführt und, wo nötig, gesondert verschiedene Hausteile. Soweit vorhanden werden die schriftlichen Angaben durch teils farbige Abbildungen, meist von historischen Fotografien, ergänzt. Sonstige städtische Bauwerke wie Denkmäler oder Kapellen tauchen in einem eigenen Kapitel auf (S. 777-794).

Die Konkordanzen im Anhang erleichtern dem interessierten Leser die Benutzung des Kompendiums wesentlich. Dort kann von heutigen auf alte Hausnummern und umgekehrt geschlossen werden. Dem gleichen Zweck dienen die dem Quellen- und Literaturverzeichnis angefügten, sehr ausführlichen Namens-, Orts- und Sachregister sowie – wiederum zum leichteren Auffinden der Einträge – eine Konkordanz von alten Hausnummern und Seitenzahlen. Ein Ausschnitt aus dem Ortsblatt Eschenbach von 1826/28 in Farbdruck ist der insgesamt mit 123 Abbildungen versehenen Publikation beigelegt.

Ein lange entbehrtes, endlich verfügbares Nachschlagewerk (nicht nur) für alle Eschenbacher, fränkischen Geschichtsfreunde und Familienforscher aus dem näheren und weiteren Umkreis.

Zur Enstehungsgeschichte des Werkes siehe HIER.